Bali ist für seine Tempel berühmt. Hunderte, Tausende. Ich habe mal mit dem Uluwatu Tempel begonnen. Einer der Sad Kahyangan – der sechs heiligsten Tempel der Insel.
Also, es ist so. In Bali gibt es gefühlt an jeder Ecke einen größeren Tempel. Und damit meine ich einen Tempel, der beim durchschnittlichen Europäer Staunen und Bewunderung auslöst. Außerdem hat jeder Balinese in seinem Haus, seiner Wohnung einen eigenen Tempel. Mal größer, mal kleiner. Aber auf jeden Fall gehegt und gepflegt wie ein wahrer Schatz. Abgesehen davon gibt es unzählige XL-Tempel, die atemberaubend sind und für Balinesen quasi Wallfahrtsorte darstellen. Hier finden große Zeremonien statt, z.B. an Vollmond.
Einer dieser superheiligen Orte ist der Uluwatu Tempel auf der Bukit-Halbinsel. Er ist allein schon deshalb spektakulär, weil er auf einer 70 Meter hohen Klippe erbaut wurde und vom Meer umtost ist. Noch viel unglaublicher finde ich allerdings die Tatsache, dass der Grundstein für den Uluwatu Tempel bereits im 11. Jahrhundert gelegt wurde. Can you imagine?!! Die Gemäuer dort sind also im wahrsten Sinne des Wortes steinalt. Dieser Tempel ist übrigens der Gottheit Shiva geweiht, dem Gott der Vernichtung und Auflösung.
Das mit der Zerstörung und der Auflösung ergibt Sinn, wenn man sich die speziellen Bewohner des Tempels ansieht. A f f e n. Aaaaaahhh. Ich bin vernarrt in Schimpansen und Orang-Utans, fasziniert von Gorillas, aber die frechen und teilweise aggressiven Makaken waren mir nicht mehr wurscht. Alle Warnungen, die man im Vorfeld gehört hat, sind wahr! Sonnenbrillen, Flip-Flops, Hüte – festhalten und zwar ganz fest. Oder besser wegpacken. Die Affis klauen alles, essen alles, zerstören alles. Ich habe mit großem Respekt einen riesigen Bogen um sie gemacht. Bye, bye, monkey! (Und spätestens da war ich sicher, dass ich einen speziellen Ort auf Bali mit Sicherheit nicht besuche.)
Foto, yes, please!
Offenbar hatten indonesische Schüler von anderen Inseln gerade Schulferien, denn der Uluwatu Tempel war voll mit Kiddies, die eine Sache spannender fanden als heilige Altare und irre Affen – mich. Hahahaha. So eine blonde Tomate (es war sooooo heiß!) erschien ihnen offenbar exotischer, jedenfalls wurde ich zweimal um ein Foto mit ihnen gebeten. Funny’n’strange things happening here. Fotos gemacht – und zurückfotografiert. Hähähä. Die Mädels waren einfach so zuckersüß.
Mein Uluwatu Highlight
Zurück zum Uluwatu Tempel: Er ist für Touristen nicht betretbar. Aber von Außen lassen sich Blicke ins Innere erhaschen. Die Steinmetz-Arbeiten sind wie überall auf Bali der pure Wahnsinn. An vielen Stellen nagt der Zahn der Zeit, was wirklich kein Wunder ist. Auf einer Mauer spazierte ich dann noch entlang der Klippe und verschwitze gefühlte 530 Millionen Kalorien. Mein Highlight: Wer mich kennt, weiß, wie verrückt ich nach schönen Armbändern bin, die eine Geschichte erzählen. Am Ende der Mauer saß eine uralte Frau, keine Zähne, runzeliges Gesicht, ausgezehrter Körper. Und in aller Seelenruhe knüpfte sie die wunderschönsten Freundschaftsbänder. Da musste ich zuschlagen: drei Bänder für 20.000 IDR (ca. 1 Euro). Good deal, I guess. Und immer verbunden mit den Erinnerungen an Uluwatu.