Selamat Datang in Canggu! Herzlich willkommen in Hipster Heaven! Let’s face it. In Canggu schlägt das Hipster Herz höher. Bissl too much teilweise, den Balinesen dreht es dabei den Magen um, aber unterm Strich – leider geil.

Dass ich nach Canggu wollte, wusste ich, spätestens seit ich auf Instagram hunderte geniale Bilder von diesem kleinen Strandort im Süden Balis gesehen und etliche Blogposts über den Surf-Hotspot gelesen hatte. Überhaupt glaube ich, dass Canggu eine Ausgeburt der Social Media ist. Hätte es nicht all diese Menschen gegeben, die plötzlich Fotos davon posten, wie sie sich Smoothie-Bowls, Avo-Breads und Ginger-Shots in einem der unzähligen gestylten Cafés einverleiben oder in einem schicken Beachclub mit Kokosnuss in der Hand ihre Nachmittag verbringen – dann, ja dann wäre Canggu jetzt noch der Ort, den Einheimische von früher kennen – und jetzt schmerzlich vermissen. Dann wäre Canggu nämlich noch voller unverbauter Reisfelder statt Boutique Hotels und Hipster-Lokalen.

Canggu Café Sprout Avocado Bread

Superyummy smashed Avocado Bread im Sprout Café (biiiiiig love!)

Hipster-Blase

Nun ist es aber so, wie es ist. Der steigende Tourismus hinterlässt in Bali deutlich seine Spuren. Zumindest in Canggu tut er das. Der westliche Vibe vermischt sich mit dem exotischen Flair Balis. Es gibt noch immer Einheimische, die ihre kleinen Straßenläden betreiben, in der Mittagshitze ein Schläfchen im Schatten machen oder lässig am Straßenrand an ihren Scootern lehnend ein Tratscherl abhalten. Noch ist Bali zu spüren – wie lange das noch so bleibt, steht in den Sternen. Für mich ist Canggu für den Einstieg und für meine erste Woche, aber der ideale Ort.

Avo-Breads sind einfach geil. Genauso die irrsinnigen Smoothies, die es hier gibt. Und ein bissl Herumhipstern hat noch keinem wehgetan. Es ist halt schon ein bissl leiwand, mit Kokosnuss in der Hand in einer Beanbag am Strand zu sitzen, leise Musik im Hintergrund und dabei Surfer, gigantische Wellen und den Sonnenuntergang vor Augen zu haben. Oder zum Abendessen einfach mal die unglaublichsten Prawn Tacos zu essen und dazu den himmlischsten Banana-Almondmilk-Shake zu trinken, den meine Zunge je geschmeckt hat. Mit anderen Worten: I ate my way through Canggu. Für balinesische Verhältnisse ist das Essen hier teuer, für europäische nicht. Dinner für knapp 10 Euro – mit Smoothie und Hauptspeise, not bad, I guess.

Canggu Berawa Beach The Naked Coconut

The Naked Coconut am Berawa Beach (Sunset mit frischem Kokosnuss-Wasser!! Gimme mooore!!)

In den Tag hineinleben

In Bali lässt es sich ziemlich hervorragend einfach so in den Tag hineinleben. Eine ziemlich coole Erfahrung. Meine Airbnb Unterkunft tut ihr übriges dazu, dass ich das Gefühl habe: Ich bin im Paradies gelandet. Aaaaaaahhhh, es ist wirklich so wunderbar hier. Ein Bungalow mit Open-Air-Badezimmer. Ein Fluß vor der Terasse, der vor sich hinplätschert. (Gut, man möge sich keinen glasklaren Gebirgsbach vorstellen, eher ein bräunliches Flüßlein, das nicht 100% müllfrei daherkommt. Aber hey, that’s Bali.) Dazu Palmen, Frangipani-Bäume, ein eigener Pool, eine coole Bambus-Bar samt Fliesenboden, die nach Instagram schreit – und, was am wichtigsten ist, die süßesten Vermieter.

Bali Canggu Villa Sungai Airbnb

Villa Sungai & me = Match made in Heaven

Eine Runde drehen im Hipster-Karussel

Mein Vermieter-Daddy bringt mir an Day 1 gleich mal das Scooter fahren bei (naja, zumindest eine kleines Übungs-Auffrischungsstunde, nachdem ich das letzte Mal mit 16 am Moped gesessen bin). Ich sterbe dabei 1.000 Tode. Balis Straßen sind in vielen Fällen eher von der roughen Sorte, nix mit schön glattbetoniert und so. Aber hey, I survived. Und es ist lustig – eine perverse Mischung aus „Hilfe, ich sterbe“ und „Gott, ist das geil“. Und die Vermieter-Mama nimmt mich zum Opening des lässigen neuen Surfer-Coworking-Space-Bar-Lokals mit. (Namens „c’ough“, angeblich eine Mischung aus „cool enough“….auf lässig halt, Canggu halt.) Nach einer Woche in Canggu kann ich sagen: Ich komme wieder (hahahaha, und wohne wieder bei meinen herzallerliebsten Vermieterin Jennie und Jamie). Und fahre noch eine Runde im Hipsterkarussel. Einfach weil’s Spaß macht.

Bali Canggu Peloton Supershop Smoothie Bowl

Wer sein Frühstück eiskalt mag: Green-(Frozen) Smoothie-Bowl im Peloton Supershop

Meine Canggu Tipps:

  • Milk & Madu – für die erwähnten Prawn Tacos und den Monkey-Shake. Supernettes Lokal für Frühstück, Lunch und Dinner
  • Sprout – für das beeeeste Frühstück! Das Smashed Avocado Bread ist zum Niederknien, ebenso die diversen Juices und Smoothies. Und erst das Banana Bread…
  • The Naked Coconut – am Berawa Beach, einfach am Strand am Finn’s Beachclub vorbeigehen und ein paar Meter daneben ist die Naked Coconut, ein kleines Beach Shack. Um 20.000 IDR eine frische Kokosnuss um rund 1 Euro (!!!) kaufen und einfach in eine Beanbag chillen. Sunset!!!
  • The Beach Store – für echt coole Swimwear made in Bali (zu vernünftigen Preisen). Die coolsten Schnitte, die ich seit langem gesehen habe, und das ganze in zig Farben und Mustern. Zu finden in Jl. Pantai Batu Bolong No.66

(Den auf Instagram extrem gehypten Peloton Supershop, ein Café, halte ich persönlich für überbewertet. Ich hatte das Gefühl, dass die Gäste vor Ort zu sehr mit sich selbst und ihrer Schönheit beschäftigt waren, Atmosphäre daher eher bissl anstrengend. In meinem Magen ist eine Green-Smoothie-Bowl gelandet, dafür ist der Laden bekannt. Die Bowl war gut, mir fürs Frühstück aber ehrlicherweise zu kalt, da die Smoothie-Grundlage frozen ist. Sorbet zum Frühstück, eher nein. Danke.)

Titelfoto: The Naked Coconut, Berawa Beach, Canggu