Eine Sache kann ich schon mal festhalten. In und um Auckland kann man sich herrlichst den Bauch vollschlagen. Ein hungriger Backpackerbauch erkundet ungern ein neues Land. Also! Essen! Jawohl! Wer mich kennt, weiß, dass ich gutes Essen l.i.e.b.e. Gutes Essen ist mir quasi heilig. Und macht mich glücklich. Und zufrieden. Schnell ins erstbeste Fastfood-Lokal kommt für mich auch in einem fremden Land nur in Ausnahmefällen in Frage. Da Auckland aber nicht so riesig ist, dass die Gefahr besteht, auf Nahrungssuche verloren zu gehen, konnte ich ein paar kulinarische Schätze finden.

Best of Food

Frischer Fisch im Hafen ist Pflicht. Einen leckeren Vietnamesen, in dem gefühlt halb Auckland seine Mittagspause verbracht hat, gibt es auch im Portfolio. Außerdem ein unaufgeregtes Café in Devonport mit Blick aufs Meer und leckerem neuseeländischen Eis. Und dann natürlich noch ein superschickes Lokal, das an sich schon wahnsinnig instagrammabel ist und dann auch noch umwerfend fotogenes Essen serviert. Den Vogel schießt allerdings ein cooles Weingut auf der Auckland vorgelagerten Insel Waiheke ab. Dort habe ich nicht nur exzellenten (und gefährlich süffigen, hahaha) Rosé getrunken, sondern mit Blick über die Bucht bis nach Auckland gespeist. Oh ja, hier passt das schöne Wort gespeist wie die Faust aufs Auge. Es war nämlich königlich.

Empfehlungen: Essen in und um Auckland

The Corner Store Grafton Restaurant Auckland The Corner Store, Grafton

In Grafton, einem Stadtteil von Auckland, bin ich durch Zufall auf The Corner Store gestoßen. Genau genommen gehören die zwei Nachbarlokale 23 und The Corner Store zusammen. Im 23 gibt es leckere Snacks und Take-Away. Bis 16 Uhr. Da sich Hannas und mein Hunger pünktlich 5 nach 4 meldete, wurden wir vom netten 23-Kellner in den Hinterhof geschickt. Sounds weird? Dachten wir zuerst auch. Doch der Courtyard des 23 ist gewissermaßen auch Innenhof des The Corner Store, einer coolen Bar. Mit ebenso cooler Speisekarte. Rübencarpaccio und der alternative Pulled-Pork-„Burger“ ohne Weckerl dafür mit Pancake waren fast zu schön zum Essen.

The Corner Store, 25 Mount Eden Rd, Eden Terrace, Auckland 1023

Torpedo Bay Café Devonport Auckland Torpedo Bay Café, Devonport

Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön…auch wenn sie nur zehn Minuten dauert. Mit der Fähre von Auckland Harbour nach Devonport geht alles ganz schnell und schon ist man auf diesem wunderbaren, verträumten Fleckchen Erde gelandet. Einmal nach rechts und ab dann immer der Nase nach. Den Strand entlang, vorbei an den schönsten Häusern (Ich will in jedes einzelne davon einziehen!), bis zum Navy Museum am Ende der Uferpromenade. Dort findet sich das unscheinbare und nicht sonderlich hübsche Torpedo Bay Café. Warum es sich trotzdem lohnt, dort vorbeizuschauen und sich in einen der Plastikstühle zu schmeissen? Weil der Ausblick grandios  und die Stimmung entspannt ist. Und weil Eis und Eistee einfach ein gutes Dreamteam abgeben. Die Eiscreme kommt übrigens von Kapiti, einem neuseeländischen Unternehmen, das sein Geschäft vor 30 Jahren mit Käse startete. Den Käse habe ich übrigens auch schon gekostet – ein Träumchen. Support the local industry. In diesem Fall sehr gerne.

Torpedo Bay Café, 64 King Edward Parade, Devonport, Auckland 0624

Jack Tar Wynyard Quarter Restaurant Auckland Jack Tar, Wynyard Quarter

Hier gibt’s Burger und Pommes, Fisch und Seafood. Und obendrauf erste Reihe fußfrei Hafenblick und Meeresplätschern. Im neuen Stadtviertel Wynyard Quarter ist Jack Tar ein Lokal in einer ganzen Ketten von Lokalen, die die Waterfront säumen. Das Bier war vorzüglich. Jack’s Catch frisch und tasty. Dazu die gemischten Oliven. Hach. Und ein rosaroter Zuckerwattehimmel. Check. Abendessen gelungen. Bauch voll, der Rest glücklich. Mission erfüllt.

Jack Tar, 34 – 47 Jellicoe Street, North Wharf, Freemans Bay 1010

Cable Bay Vineyard Winery Waiheke Island AucklandCable Bay, Waiheke Island

So. Und jetzt. Der Knaller. Auf die Fähre gehüpft und nach Waiheke gefahren. Ein Mietauto geschnappt und die Insel erkundet. Am Strand gelegen und ins schicke Weingut gefahren. Ich tagträume nicht. Ich bin Traveller, ich darf das. Einfach so einen grenzgenialen Tag auf einer Insel verbringen, die einfach so vor Auckland liegt und einfach so bezaubernd ist. (Wer mir auf Instagram folgt, sieht die bombastische View, die man von hier aus hat, inklusive brennendem Sonnenuntergangshimmel.) Das nämliche Weingut heißt Cable Bay, ist auf einem Hügel situiert und hat mich rundum happy gemacht. Da ist 1. das Interieur, das cool und modern und trotzdem lässig ist, 2. der geschmeidige, sanfte Rosé, der sich wie eine flauschige Decke um meine Geschmacksknospen gelegt hat, 3. die besten Pommes Frittes, die ich seit 100 Jahren gegessen habe (handgeschnitten mit Kräutersalz und Aioli, eine Wucht), 4. diese Aussicht, die eigentlich unter 1. stehen sollte. Diese View über die Bucht, über andere große und kleine Inseln hinweg bis nach Auckland. Die Skyline der Stadt lässt sich am Horizont erahnen und wirkt durch die Umrisse wie eine futuristische Fantasiestadt aus einem Star Wars Film. Und dann fängt plötzlich der Himmel an zu brennen. Die Sonne geht direkt vor meinen Augen unter. Ich sitze auf der riesigen Wiese, halte ein Gläschen Wein in der Hand und denke mir: Das Leben kann gerade nicht schöner sein.

Cable Bay Vineyards,

Indochine Kitchen Vietnamese Restaurant Auckland Indochine Kitchen, Auckland

Diesmal kein Essensfoto. Diesmal ein Innenlebenfoto. Einfach weil das Lokal cool ausschaut. Und weil ich mich freue, so lange gewartet zu haben, bis ich endlich ein Bild ohne Menschen schießen konnte. Die Freude ist begründet, denn das Indochine Kitchen unweit der Hauptschlagader Queen Street scheint in der Mittagspause sehr beliebt bei Einheimischen Bürohengsten zu sein. Der Vietnamese brummt zur Lunchtime. Tried and tested. Ich verstehe die Locals. Die Preise sind für neuseeländische Verhältnisse echt ok, der Teller mit Lemongrass-Chili-Huhn, rotem Reis, einer Art Krautsalat und einer kleinen Schale Gemüsebrühe ist reichlich und sehr lecker. Pho gibt’s auch, aber dafür war mir einfach zu heiß.

Indochine Kitchen,

Titelbild: The Corner Store, Grafton/Auckland, Neuseeland